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Wohnquartier am Böllberger Weg 2.BA
Halle, DE
Wettbewerbsbeitrag für Naumann Wasserkampf Architekten
mit
Tobias Bierler
, Julia Naumann und Max Wasserkapmf
2019
Leitgedanke des Entwurfs
Die sich im 1. Bauabschnitt bereits manifestierende Rolle des Freiraums wird aufgenommen und mit Bildern der Gartenstadt angereichert. Der laute Böllberger Weg wird dabei von einer sich in die Tiefe des Grundstücks auflösenden Struktur ausgeblendet. Quartierseingänge, mit kleinen Nahversorgungseinrichtungen bilden dabei den Übergang von der Straße ins Quartier, das von einem großen Grünraum, der bis zur Saale verläuft zusammengefasst wird. Der im 1. Bauabschnitt bereits thematisierten Industriearchitektur des ausklingenden 19. Jahrhunderts wird im 2. Bauabschnitt mit Themen der frühen Moderne begegnet. An Stelle des Ziegels tritt das Material Putz. Große Fensteröffnungen und Rücksprünge in den Fassaden bieten variierende Ausblicke und führen zu einer ganz eigenen Identität für das Quartier.
Städtebauliche Idee
Der bauliche Übergang von Stadt zur Landschaft ist das Kernthema, dass dem Entwurf zu Grunde gelegt worden ist. Vom Böllberger Weg aus löst sich die Bebauung hin zur Saale immer weiter auf. Anfangs noch straßenbegleitend, spielen in der Tiefe des Grundstücks vor allem Blicke und die Ausrichtung eine wesentliche Rolle. Jede Wohnung hat den Blick in die grünen Zwischenräume Richtung Saale. Die so entstehenden Grundrisse lassen die Landschaft zwischen die Gebäude fließen und vermitteln so jedem Bewohner das Gefühl im Grünen zu wohnen. Ein großer Solitär, bildet den Übergang zum Bestand. Aus der Achse der Planstraße A gedreht, nimmt er die Flucht der alten Mühle auf und wird so nicht nur zur Höhendominante für den Straßenraum, sondern zum Mittler zwischen Alt und Neu.
Freiräume
Der zwischen der Planstraße A und dem Böllberger Weg verlaufende Grünraum soll als Übergang von gestaltetem Raum zur Landschaft gelesen werden. Baumgruppen lassen Sichtbezüge bewusst offen und sorgen dennoch für Intimität im Freiraum. Die zwischen den einzelnen Gliedern des Kamms am Böllberger Weg liegenden Grünräume werden den Wohnungen im Erdgeschoss zugeschlagen. In Terrassen bildet sich der Raum zum öffentlichen Grünraum ab und sorgt so nicht nur für eine ebenerdige Begehbarkeit, sondern auch für das nötige Maß an Intimsphäre und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten im Hochparterre.
Architektonisches Konzept
Entlang des Böllberger Weg steht eine Zeilenbebauung, deren Länge durch hervorstehende Treppenhäuser gebrochen wird. Vierspänner erschließen drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss, welches von der Straße bereits einen ersten Hinweis auf die dahinter liegende Kubatur gibt. In der Tiefe des Teilgebiet 3 entstehen Solitäre, die als Zweispänner die Höhe der Mehrfamilienhäuser im Teilgebiet 4 aufnehmen. Hier geben alle Wohnungen den Blick auf die Saale frei. Die Lochfassade verweist auf die Fassaden im Teilgebiet 4. Für das Teilgebiet 1.4 wird als Auftakt am Böllberger Weg ein Bürogebäude vorgeschlagen. Startups aus dem Gebiet können hier Fuß fassen und sich im Kontext des Quartiereingangs präsentieren. Komplettiert werden die Quartierseingänge durch eingeschossige Nahversorgungseinrichtungen, die den Ort beleben sollen. In der Tiefe des Teilgebiet 1.4 stehen Straßenbegleitend dreigeschossige Zweispänner, die auf den im Südwesten liegenden Grünraum ausgerichtet sind. Die Parkplätze der Bewohner werden in der großen, unter Teilgebiet 3 liegenden, Tiefgarage mit nachgewiesen. Der große Solitär im Teilgebiet 2, sowie die dort fortgeführte Bebauung am Böllberger Weg erhalten eine separate Tiefgarage.
Konstruktion
Für die Neubauten werden Putzfassaden vorgeschlagen. Eine tragende Mauerwerkskonstruktion bekommt außenseitig eine Mineralwolldämmung, die, angelehnt an die Ziegelbauten, rötlich verputzt wird. Damit soll einerseits der gewünschten wirtschaftlicheren Bauweise entsprochen werden, andererseits aber auch ein farblich einheitlicher Kontext für das Quartier geschaffen werden. Als Fenster werden Holz- Aluminiumfenster vorgeschlagen.