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Fahrradparkhaus
Dresden, DE
Wettbewerbsbeitrag für Büro Voigt
mit Florian Voigt und Tobias Voigt
Bilder:
Filon Architekturvisualisierungen & Bildbastelei
2022
Ort & Setzung
Der Bahnhofsvorplatz am Neustädter Bahnhof wird von der prägenden Bahnhofsfront im Osten und einer Häuserzeile im Westen bestimmt. Der Platz öffnet sich nach Süden und nimmt Verkehrsströme von Passanten, Bussen und Fahrrädern auf. Im Norden schließt der Platz aktuell lose mit einer Brache ab. Diese - historisch einmal begrünte - Stelle soll mit dem Vorschlag eines markanten, leichten Stadtmöbels neu definiert werden. Der Pavillon vermittelt zwischen unterem hartem Platz und erhöhter Grünfläche. Wie die historischen Leichtbauten auf dem Bahnhofsvorplatz, fügt er dem Platz eine neue Komponente hinzu, ohne in Konkurrenz zum Bahnhofsgebäude zu treten. Der Idee folgend ist der Pavillon allseitig verglast und von einem leichten, gewölbten Dach bekrönt. Mit seiner eingeschossigen Bauweise wirkt er wie eine wegweisende Laterne zur darunter liegenden Fahrradgarage. Gleichzeitig schließt er die topografische Kante zu seiner Rückseite.
Raumfügung
Der Entwurf teilt das Raumprogramm in zwei Raumteile. Oberirdisch befinden sich das Foyer und der Radladen, unterirdisch das größere Parkgeschoss. Das transparente Erdgeschoss bildet die Platzfassade. Offen und ebenerdig mit dem Bahnhofsplatz verbunden, werden von hier die RadfahrerInnen in das untere Parkgeschoss geleitet. Der Weg führt dabei über eine flache Rampe in der ganzen Breite des Gebäudes, sie kann in beide Richtungen befahren werden.
Das Gebäude bespielt oberirdisch bewusst nur einen Teil der Parzelle. Die Garage wird effizient und platzsparend unterhalb des Platzes realisiert, um oberirdisch einen filigranen Baukörper mit begrüntem Vorplatz zu ermöglichen. Der Vorplatz ist vom Straßenraum bis ins Foyer schwellenlos gestaltet, damit RadfahrerInnen barrierefrei in das Haus hinein und nach unten ins Parkgeschoss fahren können. Der nahtlose Übergang von außen nach innen wird dabei als entscheidender Faktor für die Akzeptanz gesehen und soll NutzerInnen aller Altersklassen einen hohen Komfort bieten. Der Innenraum ist durch sein großes Oberlicht sehr hell und durch die Galerie und die Rampe gut überschaubar. Auch dies soll zur sicheren Benutzung der Fahrradgarage beitragen.
Tragwerk, Konstruktion & Nachhaltigkeit
Es wird eine Holz-Beton Hybridbauweise vorgeschlagen. Auf Ausbau- und Dekorationsmaterialien soll verzichtet werden. Das Souterrain ist als ungedämmte einfache Stahlbetonkonstruktion vorgesehen. Diese weist ein effizientes Stützenraster von 4,5m*4,5m auf und ermöglicht so optimale statische Spannweiten und geringe Deckenstärken. Die Konstruktion kann in Recyclingbeton ausgeführt werden. Das Dach ist als Aufsatz in Holzbauweise gedacht. Damit ermöglicht der Rohbau einen vergleichsweisen hohen Anteil an nachhaltigen Rohstoffen. Als Dachdeckung wird ein Metalldach mit integrierter Photovoltaikanlage vorgeschlagen. So wird das Fahrradparkhaus zum Plusenergie-Haus. Im Dachstuhl findet die hierfür notwendige Haustechnik ihren Platz. Regenwasser-Speicher und Wärmepumpe können zur Versorgung des Radladens ergänzt werden. Als Speichermasse wird auf dem rückwertigen Technikbereich des Daches ein extensives Gründach vorgeschlagen. Um technischen - und damit teuren - Brandschutz zu vermeiden, greift das Konzept auf einfache bauliche Mittel zurück. Zwei Fluchtwege - Rampe und Treppe - führen vom Untergeschoss zum Foyer und direkt ins Freie. Das Ladengeschäft besitzt ebenfalls zwei Ausgänge ins Freie.