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Erweiterung der Secession
Wien, AT
Studienprojekt
2018
Das Wiener Secessionsgebäude wurde 1898 nach Plänen des Architekten Joseph Maria Olbrich als Ausstellungsgebäude für zeitgenössische Kunst errichtet. Olbrich selbst war Mitbegründer der 1897 gegründeten Wiener Secession, welche eine Abspaltung vom Wiener Künstlerhaus darstellte. Grund für die Trennung war die Ablehnung des am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und des traditionellen, am Historismus orientierten, Kunstbegriffs.
Für die „Erbauung eines provisorischen Ausstellungspavillons auf die Dauer von längstens Zehn Jahren“ erhielt die Secession nach den Regulierungsplänen Otto Wagners ein exponiertes Grundstück in nächster Nähe zum Naschmarkt. Nachdem das Gebäude während des Zweiten Weltkriegs durch Bombentreffer zerstört und von den Nationalsozialisten bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden war, begann bereits nach Kriegsende der Aufbau mit der Wiedereröffnung im Jahr 1964. Die letzte Sanierung fand 2017 unter der Leitung von Adolf Krischanitz statt.
Das Gebäude selbst ist in zwei Grundelemente unterteilt: Eingangsbereich und Saalbereich, repräsentatives Portal und funktionelles Volumen. Den empfangenden, auf eine hohe Eingangshalle zentrierten Bedeutungsraum, der in der Hauptachse zum neutralen Nutzraum überleitet und der in der Nebenachse noch die seitlich angefügten Trakte der Nebenräume erschließt. Eine hohe, symmetrische Halle, ummantelt von Nebenräumen, betretbar durch eine mit Gerüsten und Girlanden geschmückten Portalnische, als Vestibül einem großen, additiven Funktionsraum vorgeschaltet. Olbrich nahm mit dieser funktionalen Ausstellungshalle den White Cube, den völlig neutralen, weißen Ausstellungsraum der Moderne, vorweg.
Der Entwurf für die Erweiterung sieht ein additives Element vor, welches sich an den Saalbereich anschließt und weitere Ausstellungsflächen ermöglicht. Durch eine Umstrukturierung des Untergeschosses wird somit ein Rundlauf ermöglicht, der den Besucher durch Saalbereich, Erweiterung und im Untergeschoss durch eine Enfilade zurück zur representativen Eingangshalle führt. Die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss wird, angelehnt an den Bestand, mit hellgrauem Terrazzo, weißen Wänden und einer Lichtdecke ausgeführt. Die Oberflächen im Untergeschoss werden roh belassen, der Boden ein geschliffener Estrich, die Tragstruktur der Decke sichtbar. Der verbindendeTreppenraum, sowie die Bereiche zwischen den Ausstellungsflächen werden in schwarz gefärbtem Beton ausgebildet. Sie treten in den Hintergrund und definieren klare Schwellen zwischen den einzelnen Abschnitten des Rundgangs. In den Obergeschossen ermöglicht die Tragstruktur eine flexible Nutzung der Flächen, welche durch Verwaltung, Veranstaltungen und Werkstätten genutzt wird. Allein die verschiedenen Raumhöhen schränken die Flächen für bestimmte Nutzungen ein.