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Erlebniszentrum Perlmutter
Adorf, DE
Visualisierungen für Naumann Wasserkampf Architekten
mit
Tobias Bierler
, Pascal Schettki, Julia Naumann und Max Wasserkampf
2020
Leitgedanke des Entwurfs
Der Neubau komplettiert das Ensemble aus Stadtgeschichtlichem Museum und dem zukünftigen Gebäude für die Perlmutt-Ausstellung. Als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Niveaus, ist die vertikale Erschließung vor der historischen Stadtmauer der inhaltliche Schwerpunkt im inneren Gefüge. Die Äussere Gestalt übernehmen zunächst ortstypische Elemente, wie das geneigte Dach und das massive Sockelgeschoss, verfremdet diese jedoch und schafft so einen eigenständigen selbstbewussten Ausdruck.
Städtebauliche Idee
Der Neubau besetzt die Baulücke auf der gesamten Breite. Durch die sich zur Straße hin aufweitende Geometrie des Grundstücks, ergibt sich ein Versatz in der Straßenflucht vor dem zukünftigen Ausstellungsgebäude Graben 2. Dieser Versatz ermöglicht den sich aufspannenden Vorplatz zwischen den zu beplanenden Gebäuden. Die hohe Fassade des Gebäudes Graben 2, mit den abends hinterleuchteten Fensterläden bildet einen angemessenen Auftakt für das Erlebniszentrum. Die präsente Dachform verfremdet ortstypische Bauweisen und verhilft dem Zwischenbau so zur nötigen Präsenz. Das geneigte Dach scheint zunächst ein ortstypisches Motiv zu sein, schafft aber durch die sehr starke Neigung Präsenz im Straßenraum und lässt weiterhin, vom Freiberger Tor her kommend, den Blick auf den Graben 2 frei. Auch die ortstypische Massivität der Sockelgeschosse findet sich im Neubau wieder, wirkt aber durch die eigenartige, dem Baaufeld entstammende Grundrissgeometrie, abstrakter.
Architektonisches Konzept
Der Neubau verbindet die einzelnen Häuser miteinander und komplettiert das bestehende Gebäudeensemble. Die selbstbewusste Gestalt schafft Präsenz, ohne dabei als Hauptakteur aufzutreten oder als historisch anmutendes Bild eine falschen Vergangenheit abzubilden. Die Verfremdung ortstypischer Motive, wie die sehr starke Dachneigung und das Abstrahieren des Sockelgeschosses, schaffen einen eigenständigen Ausdruck der uns zunächst bekannt und dann wieder fremd vorkommt. Die Idee, das sich im Inneren des Hauses eine besonere Nutzung verbirgt, stellt sich beim Betrachter ein und fordert ihn auf, genauer hinzusehen. Der Blick durch das große Fenster am Graben offenbart nicht nur das Foyer sondern auch die inszenierte historische Stadtmauer. Zwischen ihr und dem Neubau liegt eine weiße, leicht anmutende Stahlkonstruktion, welche die vertikale Erschliessung aufnimmt und somit eine Fuge zwischen den Häusern und der Mauer ausbildet. Im obersten Geschoss befindet sich ein großes Oberlicht, das für die Beleuchtung und Inszenierung des Zwischenraums sorgt. Die weiße Stahltreppe kontrastiert größt möglich mit der dunklen Mauer, sie wird für den Betrachter so fast zu einem grafischen Element im Raum. Der gläserne Aufzug, der ebenfalls im Zwischenraum steht bringt den Besucher zunächst ins Dachgeschoss, von wo aus er den Rundgang nach unten beginnt.
Graben 2
Die einstige Wohn- und Werkstattnutzung wird nun durch eine kulturelle Nutzung abgelöst, was sich auch in der äußeren Gestalt abbilden muss. Das historische Erscheinungsbild wird in seiner strukturellen Form wieder hergestellt und mit einer Art Unschärfefilter verfremdet. Sichtbar werden soll der Eingriff und die Nutzungsänderung von Wohnen und Werkstatt hin zum Museum. Die bestehenden Fensteröffnungen werden zugunsten der künstlichen Belichtung bzw. zum Schutz der Exponate mit Klappläden verschlossen. Ihre Präsenz ist jedoch weiterhin spürbar. Je nach Tages- und Belichtungszeit schaffen die Läden ein sich ständig veränderndes Schattenspiel auf der Fassade; auch ist angedacht hier Öffnungen einzufräsen, die in den Morgen- und Abendstunden hinterleuchtet werden können.